Blase

Harnblasenkarzinom

Häufigkeit

Das Harnblasenkarzinom ist die zweithäufigste bösartige Erkrankung des Urogenitaltraktes. Dabei haben Männer im Vergleich zu Frauen ein fast dreifach so hohes Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. Bei annähernd 95 % der Fälle in Mitteleuropa handelt es sich um Urothelkarzinome, die von der inneren Schleimhaut, die die Harnblase auskleidet, ausgehen.

Schema Blase - Quelle Gray's Anatomy - Public Domain

Entstehung

Die Erkrankung ist bei Männern häufiger als bei Frauen und tritt in den meisten Fällen zwischen dem 55. und 70. Lebensjahr auf. Der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung eines Urothelkarzinoms ist der Nikotinkonsum (Zigarettenrauchen), der für mehr als die Hälfte aller Erkrankungsfälle verantwortlich gemacht wird. Außerdem haben Menschen, die beruflich bedingt Kontakt zu bestimmten Chemikalien haben, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Dazu zählen die Lackier-, Farb-, Leder und Textilindustrie. Die Zeitspanne zwischen dem Kontakt mit den krebserregenden Substanzen und dem Auftreten des Harnblasenkrebses kann sehr groß sein.

Früherkennung

Bei den meisten Patienten tritt der Harnblasenkrebs durch (meist schmerzlose) Blutbeimengungen im Urin auf, macht ansonsten jedoch kaum Beschwerden. Da die auftretenden Beschwerden in der Regel nicht eindeutig sind, muß die weitere Abklärung durch einen Urologen erfolgen.

Untersuchung

Um bei einem begründeten Verdacht die Diagnose eines Harnblasenkrebses zu bestätigen, muß eine pathologische Untersuchung erfolgen. Hierfür wird - meist in Narkose - eine Probe mit einer elektrischen Schlinge entnommen. Dies geschieht im Rahmen einer Blasenspiegelung durch die Harnröhre.

Behandlung

Die Behandlung des Harnblasenkrebses hängt unter anderem davon ab, ob der Krebs oberflächlich oder invasiv in den Harnblasenmuskel wächst.

Der oberflächliche Harnblasenkrebs

Bei ca. 80 % der Patienten liegt ein oberflächlicher Harnblasenkrebs vor. Die Behandlung des oberflächlichen Harnblasenkrebses ist meist mit der bereits oben beschriebenen Resektion des Tumors durch die Harnröhre möglich. Je nach Befund wird hierbei nach dem Eingriff ein Medikament in die Harnblase eingebracht, um umherschwimmende Tumorzellen abzutöten.

Je nach Größe und Ausdehnung des Tumors kann nach wenigen Wochen eine erneute Operation über die Harnröhre notwendig sein. Je nach Risiko kann im weiteren Verlauf eine Therapie mit einem Chemotherapeutikum oder eine BCG-Immuntherapie direkt in der Harnblase empfohlen werden.

In jedem Fall ist eine regelm&auuml;ßige urologische Nachsorge mit Blasenspiegelungen notwendig

Der invasive Harnblasenkrebs

Bei etwa 20 % der Patienten liegt ein Wachstum des Harnblasenkrebses in die Harnblasenmuskulatur vor. In diesem Fall wird meist eine Entfernung der Harnblase empfohlen, da dies meist nicht mehr mit einer Operation durch die Harnröhre entfernt werden kann.

Im Rahmen der Entfernung der Harnblase wird auch eine neue Harnableitung geschaffen. Hierbei gibt es viele Möglichkeiten, die der behandelnde Arzt vor der Operation mit dem Patienten bespricht und die Vor- und Nachteile gemeinsam abwiegt. Meist wird mit Darmteilen entweder ein kontinenter Harnblasenersatz oder eine inkontinente Harnableitung mittels eines Urinbeutels geschaffen.

Mehr Informationen zum Harnblasenkarzinom finden Sie auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Urologie

Informationsmaterialien

Folgende Informationsmaterialien können Sie sich hier herunterladen: