Hoden

Anatomie und Funktion der Hoden

Die im Hodensack (Skrotum) liegenden Hoden sind etwa pflaumengroß und 18-20 Gramm schwer, sie gehören zusammen mit den Nebenhoden zu den innen Geschlechtsorganen des Mannes.

Sie besten aus 250-300 durch Bindegewebe getrennte Läppchen, die aus bis zu 4 winzigen Kanälen bestehen. In diesen Hodenkanälchen findet die Bildung der Spermien statt. Die Hodenkanälchen münden im Hodennetz in den Nebenhoden. Im Nebenhoden reifen die Spermien. Mit der Pubertät beginnt die Spermienbildung. Pro Tag werden ca. 100 Millionen Spermien gebildet, wobei die Reifung (Spermiogenese) etwa 64 Tage dauert.

Im Nebenhoden, der dem Hoden kappenartig aufliegt, werden die Spermien gespeichert. Von hier aus gelangen sie durch den Samenleiter in die Prostata und werden beim Samenerguß zusammen mit der Samenflüssigkeit (Bildung in der Prostata und den Samenblasen) in die Harnröhre ausgestoßen.

Neben der Spermiogenese ist die Produktion von Testosteron in der sogenannten Zwischenzellen (Leydig Zellen) eine Aufgabe der Hoden.

Schema Hoden - Quelle Gray's Anatomy - Public Domain

Vorsorge

Eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung des Hodenkrebses ist von Gesetzgeber nicht vorgesehen. Die letzte Jugendschutzuntersuchung beim jungen Mann erfolgt im 14. Lebensjahr. Der Beginn der Krebsvorsorge des erwachsenen Mannes ist das 45 Lebensjahr.

Regelmäßiges Abtasten ist wichtig!

Jeder junge Mann sollte daher eine regelmäßige Selbstkontrolle durchführen, am besten in entspannter Stellung unter der Dusche oder in der Badewanne: Halten Sie den Hodensack mit beiden Handflächen. So können Sie Daumen und Finger beider Hände für das Abtasten der Hoden benutzen. Tasten Sie jetzt jeden Hoden einzeln ab.

Bösartige Tumore des Hodens - Hodenkrebs

Mit ca. 4000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hodenkrebs die häufigste Krebserkrankung des jungen Mannes (25. - 40. Lebensjahr). In den letzten Jahren ist eine zunehmende Häufigkeit zur verzeichnen.

Zu den Risikofaktoren für die Entstehung eines Hodentumors gehört neben dem Hodenhochstand auch eine Hodentumorerkrankung des Bruders.

Symptome und Diagnose

Veränderungen / Symptome, die auf einen Hodentumor hinweisen können, sind:

Bei Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium können zudem Rückenschmerzen auftreten, die durch eine Vergrößerung der Lymphknoten im hinteren Bauchraum hervorgerufen werden.

Das Vorhandensein eines oder mehrerer dieser Symptome ist nicht beweisend für das Vorhandensein eines Hodentumors, auch gutartige Veränderungen, wie eine Nebenhodenentzündung oder eine Hydrocele (Wasserbruch), können Ursache der Beschwerden sein.

Ihr Urologe kann durch weiterführende Untersuchungen (Sonographie und Labor - Tumormarker) Informationen zur Unterscheidung einer gutartigen und bösartigen Erkrankung gewinnen. Sollte dies nicht möglich sein, ist eine Operation angezeigt.

Therapie

Bei begründetem Verdacht auf ein Hodentumor erfolgt die operative Entfernung des betroffenen Hodens über einen Leistenschnitt.

Die weitere Therapie richtet sich nach dem feingeweblichen Untersuchungsbefund (seminomatöser / nicht seminomatöser Tumor) sowie den im Rahmen der Ausbreitungsdiagnostik erhobenen Befunden.

Die Prognose der Hodentumore ist außerordentlich gut. Im Frühstadium wird die Erkrankung praktisch immer geheilt, selbst bei fortgeschrittener Erkrankung besteht bei adäquater Behandlung äußerst gute Prognose.

Mehr Informationen zum Hodenkarzinom finden Sie auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Urologie

Informationsmaterial

Folgende Informationsmaterialien können Sie sich hier herunterladen: