Niere

Anatomie und Aufgabe der Niere

Bei gesunden Menschen sind die Nieren paarig angelegt. Sie liegen im hinteren Bauchraum rechts und links neben der Wirbelsäule in öhe der elften bis zwölften Rippe unterhalb des Zwerchfells. Lageanomalien wie Hufeisenniere ober Beckenniere sind möglich.

Die Hauptaufgabe der Nieren ist die Entgiftung des Köpers. Pro Tag werden die Nieren hierzu von ca. 1800 Liter Blut (renaler Blutfluss) durchspült. In den Nephronen aus Nierenkörperchen (Glomeruli) wird das Blut gefiltert und es entstehen ca. 180 l Primärharn. Schadstoffe werden so aus dem Blut entfernt und später über den Harn ausgeschieden.

Das im Primärharn enthaltene Wasser und die vorhanden Elektrolyte werden in den Nierenkanälchen (Tubuli) zurückresorbiert und es verbleiben ca 2 Liter Endharn.

Neben der Entgiftung ist die Niere an der Regulation des Blutdrucks, des Säure-Basen Haushalts und Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt.

Schema Niere - Quelle Gray's Anatomy - Public Domain

Nierenkrebs

Mit ca. 17 000 Neuerkrankung pro Jahr gemäß Schätzung des Robert-Koch-Instituts gehört Nierenkrebs zu den eher seltenen Tumorerkrankungen. Der Altersgipfel der Patienten liegt zwischen dem 60. und 70 Lebensjahr, Männer sind häufiger als Frauen betroffen.

Mit ca. 95% sind die Adenokarzinome, die von den Harnkanälchen ausgehen, die häufigste Form der Nierentumore. Die Ursache zur Entstehung ist letztendlich nicht komplett geklärt.

Zu den bekannten Risikofaktoren gehören das Rauchen (Risikoerhöhung für männliche Raucher: 54% / Risikoerhöhung für weibliche Raucher: 28%), Übergewicht (Risikoerhöhung pro +5kg/m2 für Männer: 24% / Risikoerhöhung pro +5kg/m2 für Frauen: 34%), Bluthochdruck (Normalisierung des Risikos unter antihypertensiver Therapie), Niereninsuffizienz (4fach erhöhtes Risiko für Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz und Giftstoffe (Trichlorethen [Entfettungsmittel], Cadmium, Blei). Auch genetische Veränderungen / erbliche Veranlagung kann das Risiko erhöhen.

Symptome & Diagnose

Eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen. Da im Frühstadium kaum Symptome auftreten, wird die Diagnose in den meisten Fällen zufällig im Rahmen von Ultraschall oder radiologischen (CT / MRT) Untersuchungen mit anderer Fragestellung gestellt

Typische Symptome und Warnzeichen treten in der Regel nicht auf. Symptome wie Schmerzen in der Nierengegend, die bis in den Rücken außtrahlen können, Blut im Urin, sowie tastbare Raumforderungen finden sich erst bei großen Tumoren.

Symptome wie ungewollter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Blutarmut (Anämie), anhaltendes oder öfter auftretendes, leichtes Fieber, blutiger oder sehr dunkler Urin, dumpfer Schmerz im seitlichen Rückenbereich (Flankenschmerz), neu aufgeretener Bluthochdruck, geschwollene Beine und bei Männern einen Krampfaderbruch am Hoden können ein Hinweis auf einen Nierenkrebs sein.

Therapie

Die Therapie des Nierenkrebs wird individuell unter Berücksichtigung aller Einflußfaktoren (Alter und Begleiterkrankungen, Tumorgröße, evtl. vorliegender Metastasierung etc.) festgelegt.

Die Operation ist beim organbegrenzten Nierenzellkarzinom der Goldstandart. Ziel ist die komplette Entfernung der Tumors bei Organerhalt der betroffen Niere. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren erfolgt die radikale Nephrektomie (Entfernung der tumortragenden Niere).

Die Therapie bei Metastasierung kann operativ (einzelne / wenige operable Metastasen) oder durch eine zielgerichtete medikatmentöse Therapie erfolgen.

Die für Sie passende Therapie sollten Sie gemeinsam mit Ihren Urologen in einem persönlichen Gespräch festlegen.

Mehr Informationen zum Nierenzellkarzinom finden Sie auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Urologie

Informationsmaterial

Folgende Informationsmaterialien können Sie sich hier herunterladen: